Erneuerbare Energien

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Energetische Gebäudesanierung - Ein Bericht vom Geisenheimer Solarstammtisch

Energie ist kostbar. Die Energiepreise steigen, schließlich sind die Ressourcen begrenzt. In Deutschland werden 50 % der Primärenergie aus Öl, Gas, Kohle und Holz dazu benutzt, unsere Häuser zu heizen, wie Jürgen Hoffmann zur Begrüßung der ca. 25 Zuhörer beim Geisenheimer Solarstammtisch betonte.

„Es gibt einen riesigen Sanierungsstau“, erklärte dazu die Referentin Melanie Gehm, Architektin und Energieberaterin, zu Beginn ihres Vortrages „Energetische Gebäudesanierung“. Von den 18 Millionen Gebäuden wurden 77 % vor 1977, dem Jahr der ersten Verordnung zum Wärmeschutz gebaut. Die meisten dieser Häuser haben gar nicht oder sehr schlecht gedämmte Fassaden (65 %), Dächer (30 %) und Fenster (60 %). Unter den häuslichen Heizungsanlagen sind 80 % nicht auf dem modernen Stand der Brennwerttechnik. Wenn heute ein Haushalt dreiviertel der benötigten Primärenergie für die Raumwärme verbraucht, so zeigt sich hierin das größte Potenzial, wo Energierohstoffe eingespart werden können, um durch Vermeidung von Kohlendioxidabgasen dem Klimaschutz zu dienen.

Doch wo und wie Energie eingespart werden kann, hängt von der individuellen Beschaffenheit der jeweiligen Immobilie ab. Eine wichtige Grundlage zur Entscheidungsfindung ist die staatlich geförderte Energieberatung. Der Energieberatungsbericht stellt zudem bei Vermietung und Verkauf eines Hauses den erforderlichen Energieausweis dar, der zehn Jahre gültig ist.

Auf der Basis der gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009, die 2013 novelliert und strenger werden soll, werden der Zustand der Gebäudehülle und Anlagentechnik sowie das Nutzerverhalten erfasst. Mit diesen Analysen werden mehrere Kombinationen von Sanierungsmaßnahmen entwickelt und berechnet. Für jede Variante werden die Einsparpotenziale, die voraussichtlichen Kosten und die Amortisationszeit gegeneinandergestellt. Dazu gibt die Energieberatung umfangreiche Informationen zur aktuellen finanziellen Förderung. Nach Zustellung des facettenreichen Beratungsberichtes findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Auftraggeber statt. Es kann auch die Berechnung weiterer Varianten folgen, z.B. wenn für eine Auswahl von Sanierungsmaßnahmen eine Förderung in Anspruch genommen werden soll.

Die Energieberatung ist unabhängig und wird mit 400 Euro von der BAFA staatlich unterstützt, was bei einem Einfamilienhaus schon fast die Hälfte der Beratungskosten ausmacht. Eine Liste von zertifizierten Energieberatern findet sich auf der Homepage des „Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus-Kreis“.

Die Referentin, Frau Gehm, ging in ihrem Vortrag auch sehr detailliert auf die verschiedenen Möglichkeiten der staatlichen Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen ein. Hier bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen der Förderprogramme „Energieeffizientes Sanieren“ Zuschüsse für Einzelmaßnahmen bis zu 7,5 % und Kredite nach verschiedenen Effizienzhaus-Standards für sehr günstige Zinsen an.

Abschließend stellte die Referentin den konkreten Ablauf einer Energieberatung und an zwei Häusern beispielhaft die Ergebnisse dar und ging in der Diskussion auf viele Fragen der interessierten Zuhörer ein.

09. November 2012 │ Jürgen Hoffmann, Mitglied KEE