Die 18.500 Euro Show war ein voller Erfolg!
11. Forum für erneuerbare Energien bringt Informationen und Wissenswertes auf ungewöhnlichen Weg an Sanierungswillige / 20.000 Häuser im Rheingau könnten eine energetische Modernisierung erfahren
Ca 70 Personen interessierte Menschen waren zur 18.500 € Show am 15.10.2019 in die Brentanoscheune nach Oestrich-Winkel gekommen. Geboten wurde Information dargeboten in einer spannenden Quizshow.
Die Berichterstattung des Rheingau-Echos ist [hier] nachzulesen
Den Artikel des Wiesbadener Kuriers zur Show finden Sie [hier]
Hier eine Zusammenfassung des Abends, zu finden auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises:
Manche Themen wirken von sich aus eher spröde und kompliziert, wenn es etwa um Energieeffizienz und die Sanierung von Häusern geht. Wenn dann die Rede auf den „Dschungel“ von über 6.000 Fördertöpfen kommt, droht bei manchem Sanierungswilligen ein Kollaps und die Resignation. Dass das Thema Energieeffizienz so gar nicht trocken vermittelt werden muss, dass es nicht vordergründig um das Präsentieren von unzähligen Paragrafen und Richtlinien geht, bewies Moderator Ronald Meyer mit seiner quicklebendigen 18.500-Euro-Show in der Brentanoscheune in Winkel. Fragen rund um Haussanierung im Günter-Jauch-Stil, knapp, fetzig und manchmal auch provokativ, die beiden Quizrunden an einigen Stellen mit eigenen, „geräppten“ Songtexten unterlegt - „auf diese Weise bleibt Wissenswertes auch im Kopf haften“, wie ein Gast anerkennend feststellte und dann mit Lob nicht sparte.
Schnell lässt Ronald Meyer den Zuschauerkandidaten Norbert Dressel aus Geisenheim erraten, wie viele Häuser im Rheingau einer energetischen Sanierung bedürfen? Kurzes Überlegen bei Dressel und dann antwortet er zielsicher: „Jedes zweite Haus von zirka 40.000.“ „Die Antwort ist richtig“, so Meyer und für die richtige Lösung gibt es einen „Blumentopf“ als Punkt-Ersatz. Im gleichen Tempo geht es mit dem Frage-Antwort-Spiel und den dazugehörenden Informationen weiter. Rund 90.000 Euro müsste ein Hausbesitzer für die umfassende energetische Sanierung eines Hauses aufbringen; von der Gebäudehülle, Haustechnik, Dach-, die eigentlich seit 2015 bundesweit Pflicht ist, bis zu einer Fenstersanierung. Durch öffentliche Fördertöpfe und Einsparungen bei Heizmitteln blieben nach zehn Jahren Kosten von 2.300 Euro am Besitzer hängen, rechnet der Moderator vor. Wer förderberechtigt ist, wird erläutert und „ein Blick ins Internet ist ratsam“, um sich einen Überblick über zirka 6.000 Fördertöpfe in Deutschland zu informieren. Schließlich erhält jeder Sanierungswillige per se genau 18.500 Euro, der sein Haus energetisch modernisieren will. Weitere Förderungen warten aber auf ihn. Er oder sie muss sich nur vorab informiert und von Experten beraten lassen. Ronald Meyer: „Ausschlusskriterium ist nur, wer zuerst mit der Sanierung beginnt und dann die Förderung beantragt. Dann gibt es keinen Cent!“ Doch damit es soweit nicht kommt, erzählt der Bauingenieur über die richtigen Wege, die zu begehen sind, um die Modernisierung mit neuen Heizmitteln zu ermöglichen. Dazu zählt natürlich auch die Photovoltaikanlage auf dem Dach; einem Thema, bei dem Kandidat Norbert Dressel, der sich gegen etwa 12 „Konkurrenten“ im Saal der Brentanoscheune durchsetzte, besonders punkten kann. Der Moderator: „Die energetische Modernisierung ist das einzige Konsumgut, bei dem ich über die Zeit meine Investitionen zurückbekomme!“
In seinem Quiz räumt der Bauingenieur dann auch mit Vorurteilen und Irrtümern auf, die sich um energetische Modernisierungen ranken. Muss ein Haus luftdicht sein oder nicht?, fragt er, um ausführlich die Gründe zu erläutern, um sich dann den Hintergründen von Schimmelbildungen zu widmen. m Gespräch berichtet zudem Kandidat Norbert Dressel, dass er bereits vor 25 Jahren sein Reiheneckhaus von der Heizung bis zu den Fenstern sanierte. Dafür nahm er bereits damals öffentliche Fördergelder in Anspruch. In der Schnell-Frage-Runde nutzt er noch einmal den Fifty-fiftiy-Joker“, um abschließend die 628 Euro für eine Energieberatung zu gewinnen.
Zu Beginn der 18.500-Euro-Show hatte Meyer Landrat Frank Kilian und den Bürgermeister von Oestrich-Winkel, Kay Tenge, zu den Themen Klimaschutz und Energieeffizienz befragt. Laut Landrat Kilian ist der Kreis seit vielen Jahren beim Klimaschutz aktiv. Davon zeugen die Photovoltaikanlagen auf den Dächern vieler kreiseigener Schulgebäude. Auch Tenge weist auf die Vorreiterrolle Deutschlands in Sachen Klimaschutz hin. Beide sehen in der „Fridays for Future“-Bewegung von Greta Thunberg, der 16-jährige Kllma-Aktivistin, einen wichtigen Beitrag, um den Klimaschutz voranzubringen. Auch Ronald Meyer zollt Respekt in Richtung der Aktivistin: „Früher wurden Millionen für Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben und dann kommt ein kleines Mädchen aus Schweden und wirft alles über Bord und ‚zündet die Welt‘ mit ihren Ideen von einem nachhaltigen Klimaschutz an.“ Zum Nachdenken über den Klimaschutz und die Frage, „was wir im Kleinen mit energetischen Sanierungen von Häusern leisten können“, hat die Veranstaltung von Landkreis, Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien (KEE) und der Modernisierungsoffensive Rhein-Main - mit Unterstützung von Nassauischer Sparkasse und Rheingauer Volksbank - beigetragen.