Erneuerbare Energien

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Strompreise explodieren, Energiearmut befürchtet, Energiewende in Gefahr…

Diese und ähnliche Aussagen hört man in den letzten Tagen und Wochen aus (scheinbar) berufenem Munde von Bundesumweltminister Altmaier, Wirtschaftsminister Rösler und Interessenvertretern der Industrie unisono, wobei zuallererst die Erneuerbaren Energien als Kostentreiber dafür verantwortlich gemacht werden.

Was ist passiert?

Tatsächlich sind die Energiekosten von 2009 bis 2011 sehr stark gestiegen. Am Beispiel eines 4-Personen-Haushalts zeigt sich, dass die Kosten für Heizöl, Treibstoffe und Strom insgesamt um ca. 1.900,- Euro angestiegen sind, wobei die Preise für Heizöl und Treibstoffe nicht von der deutschen Energiewende bestimmt werden.

Von den in der Tat gravierenden Kostensteigerungen kann mit ca. 100,- Euro pro Jahr der geringste Anteil der deutschen Energiewende zugeschrieben werden. Den mit weitem Abstand größten Einfluss auf die Energiekosten hat der Preis für Erdöl, der auf der Basis von Angebot und Nachfrage an internationalen Börsen zustande kommt und stark durch Spekulationen beeinflusst werden kann. Gerade diese Fakten sprechen für eine Energiewende.

Naturgemäß ist die Energiewende nicht zum Nulltarif zu bekommen

Die Kosten der Ökostrom-Förderung werden über das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) auf die Stromverbraucher umgelegt und belasten den Strompreis derzeit mit 3,59 Eurocent pro Kilowattstunde. Diese Belastung wäre für Klein- und Mittelständische Unternehmen und für alle anderen Kleinverbraucher deutlich geringer ausgefallen, hätte man die stromintensiven Unternehmen nicht fast vollständig von der Umlage befreit! Kleinverbraucher subventionieren also Großverbraucher!

Die positiven Effekte der Ökostrom-Förderung werden dabei  aber gerne außer Acht gelassen:

  • Die Stromgestehungskosten bei Photovoltaik- (PV) Anlagen sind durch Massenproduktion  innerhalb eines Jahrzehntes von mehr als 50 Eurocent pro Kilowattstunde auf weniger als 20 Eurocent pro Kilowattstunde gesunken. Der Strom vom eigenen Dach ist also inzwischen günstiger als der Bezug aus dem Netz!
  • Das starke Angebot von Ökostrom vorwiegend aus PV und Windkraftanlagen drückt die Preise für Grundlast- und Spitzenlaststrom an der Leipziger Strombörse EEX und führt dadurch zu geringeren Strombezugskosten.
  • Mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien reduziert sich die Abhängigkeit von Erdöl und anderen fossilen Energien.
  • Mit eigenen PV-Anlagen oder der Beteiligung an Energiegenossenschaften oder ähnlichen Modellen können die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes die Energiewende selbst in die Hand nehmen und auch wirtschaftlich daran partizipieren. Gleichzeitig reduzieren sie damit die Abhängigkeit von oligopolen Konzernen.
  • Die Nutzung Erneuerbarer Energien führt zu keiner weiteren Treibhausgasbelastung und wirkt somit einer Erwärmung des Klimas entgegen.

Fazit

Die Energiewende muss und darf nicht kurzfristigen Interessen und Gewinnbestrebungen zum Opfer fallen. Schon heute leisten wir uns Energieimporte im Wert von ca. 100 Milliarden Euro jährlich, die unsere Volkswirtschaft extrem abhängig von Krisenregionen machen.

Wollen wir unseren Wohlstand und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen auf Dauer sichern, müssen heute Investitionen in eine zukunftsfähige Energieversorgung getätigt werden.

Lassen wir uns auf dem eingeschlagenen Weg der Energiewende also nicht verunsichern durch Aussagen von Rösler & Co.

Durch das Engagement von Privatleuten, Landwirten, Handel und Gewerbe und der Industrie sind wir doch schon viel weiter, als es kühnste Prognosen beschrieben haben. Heute, am 23.07.12, einem wunderschönen Sommertag, steht mittags eine Sonnenstromleistung in der Größenordnung von 20 Gigawatt deutschlandweit zur Verfügung. Dies entspricht der Leistung von 15-20 Atomkraftwerken!

Aber gerade wegen dieses Erfolges werden Erneuerbare Energien von manchen Interessengruppen zunehmend torpediert.

30.07.2012 │ Manfred Vogel, KEE