Erneuerbare Energien

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„Nimby“ oder das „Sankt- Florians-Prinzip“

11.07.2011

Was um alles in der Welt soll  „Nimby“ bedeuten? Das werden sich sicherlich einige interessierte Leser fragen.

Wie so viele Wörter/Begriffe ist auch Nimby der englischen Sprache entliehen und steht für „Not in my back yard“,  was von der Bedeutung her in etwa vergleichbar ist mit dem Sankt- Florians-Prinzip: „Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an“

Nachfolgend ein Zitat aus Wikipedia hierzu:

„Der aus den USA stammende Begriff bezeichnet insbesondere eine Geisteshaltung von Personen, welche die Vorteile moderner Technologie zwar nutzen, im eigenen Umfeld aber keine Nachteile in Kauf nehmen wollen (vgl. Trittbrettfahrerproblem). Diese Nachteile versuchen Nimbys auf andere Mitglieder der Gesellschaft abzuwälzen, was sie auch schaffen, wenn sie über mehr finanzielle Potenz verfügen (Sankt-Florians-Politik). Das Resultat sind Konzentrationen von umweltschädlichen Industrien und anderen Emissionen in wirtschaftlich schwächeren, dünner besiedelten Wohngegenden. In Europa ist diese Bewegung bei der Problematik der Entsorgung radioaktiver Abfälle festzustellen, in neuerer Zeit vor allem in der Kontroverse um die Verteilung des Fluglärms. „

Auch im Energiebereich, der herausragende Bedeutung für unsere heutige und zukünftige Gesellschaft hat, breitet sich der Nimby-Gedanke immer mehr aus.

Obwohl inzwischen ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens zum Ausstieg aus der Atomenergie und zur Nutzung Erneuerbarer Energien besteht, lehnen Nimbys dezentrale Energieerzeugungsanlagen (z. B. Biogasanlagen, Windkraftanlagen) in ihrer Region kategorisch auch dann ab, wenn in umfangreichen Gutachten und Genehmigungsverfahren keine Bedenken (Naturschutz, Landschaftsschutz, etc.) zum Ausdruck gebracht werden.

Die Zukunft der Energieversorgung ist dezentral und erneuerbar, sagen viele Experten. Kam der Strom bisher ganz überwiegend aus mehr oder weniger weit entfernten zentralen Großkraftwerken, z. B. aus dem inzwischen abgeschalteten Atomkraftwerk Biblis, so wird zukünftig die regionale Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken, Photovoltaik- und Windkraftanlagen von herausragender Bedeutung sein. Naturgemäß werden auch Offshore-Windkraftanlagen benötigt, um dem hohen Strombedarf Rechnung zu tragen. Allerdings darf in diesem Zusammenhang nicht verschwiegen werden, dass der Strom aus Windkraftanlagen im Meer doppelt so teuer wie der an Land erzeugte ist. Darüber hinaus müssen dadurch auch zusätzliche Höchstspannungs-Fernleitungen verlegt werden, um den in Nord- und Ostsee erzeugten Strom zu den Verbrauchern an Land zu transportieren.

Die inzwischen viel zitierte Energiewende eröffnet hinsichtlich der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der regionalen Wertschöpfung hervorragende Chancen, insbesondere auch für einen Flächenkreis wie den Rheingau-Taunus.  Allerdings müssen wir alle als Energieverbraucher unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und akzeptieren, dass die eine oder andere Anlage zur nachhaltigen und klimaverträglichen Energieerzeugung eben auch in unserem Sichtfeld liegt!

Manfred Vogel - KEE